Jens Spahn: Trumps Iran-Politik war richtig, die Deutschlands war falsch

Jens Spahn, tags: der und - CC BY-SA
 Jens Spahn, tags: der und - CC BY-SA

Jens Spahn – CC BY-SA

Auf dem laufenden Parteitag der Republikaner in Milwaukee bewertet der deutsche Politiker Jens Spahn kritisch die US-Außenpolitik unter Präsident Donald Trump.

Der deutsche Vizekanzler und Gesundheitsminister ist der Meinung, dass Trumps Vorgehen gegenüber dem Iran richtig war, Deutschlands Vorgehen hingegen nicht.

In einem Interview mit BILD-Vize Paul Ronzheimer spricht er darüber, wie wichtig es ist, den Dialog sowohl mit den Demokraten als auch mit den Republikanern zu führen.

Spahn zeigt sich besorgt über die mangelnde Vorbereitung in Deutschland auf eine mögliche Wiederwahl Trumps.

„Warum unterstützt Olaf Scholz Joe Biden so sehr?“ fragt sich Spahn laut während des Kongresses.

„Ich glaube, er ist wirklich darauf fixiert, dass Joe Biden gewinnt“, erklärt Spahn und drückt damit seine Frustration über die derzeitige deutsche Haltung aus.

Er betont, dass Deutschland mit beiden Seiten vertraut bleiben muss, um die internationalen Beziehungen effektiv zu steuern.

Seine Meinung kundtun

Trotz seiner Kritik an Trump räumt Spahn ein, dass einige Aspekte seiner Politik erfolgreich waren.

Während viele europäische Staats- und Regierungschefs zu Trumps Iran-Politik geschwiegen haben, hat Spahn seine Sichtweise offen dargelegt.

Er ist der Ansicht, dass das Festhalten Deutschlands am Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan (Joint Comprehensive Plan of Action, JCPOA) es dem Iran ermöglicht hat, weiterhin Terrorismus zu finanzieren und Menschenrechte zu verletzen.

Im Gegensatz dazu hat Trumps Entscheidung, aus dem Abkommen auszusteigen und Druck auf Teheran auszuüben, zu erheblichen Fortschritten bei den Friedensgesprächen im Nahen Osten geführt.

Trumps Iran-Politik war richtig, unsere war falsch

Jens Spahn

Das Abraham-Abkommen, das die Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten normalisierte, wird von Spahn als Erfolgsgeschichte betrachtet.

Deutschland war an diesen Verhandlungen nicht beteiligt, aber Spahn sieht Potenzial für eine zukünftige Zusammenarbeit und einen Dialog mit den USA unter Trumps Führung.

Die Welt schaut zu und Deutschlands Politiker sind ebenso gespannt wie der Rest der Welt, was passieren wird, wenn Donald Trump wieder ins Weiße Haus einzieht und vor allem, was dies für die Beziehungen zwischen Washington und Berlin bedeuten würde.

Obwohl er kein Trump-Anhänger ist, argumentiert Spahn, dass Deutschland aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und einen konstruktiven Dialog mit allen politischen Akteuren führen sollte.