1934 kam es zum Abschluss eines deutsch polnischen Freundschaftsvertrags, der eine Phase der Annäherung einleitete. Doch unter der Oberfläche schwelten die ganzen ungelösten Fragen weiter. Vor allem das in der Ostsee gelegene Danzig und das vom Reich abgetrennte Ostpreußen trugen in den kommenden Jahren zur Verschlechterung der Beziehungen bei und rückten folglich in den Mittelpunkt der Politik.
Danzig
Die zu dieser Zeit 340.000 Einwohner zählende Bevöklkerung Danzigs bestand zu 97% aus Deutschen und zu 3% aus Ausländern. Trotz dieser Tatsache versuchte Polen die strategisch wichtige Hafenstadt unter seine Kontrolle zu bekommen, womit bereits widerlegt werden sollte, dass Polen doch angeblich so unschuldig und harmlos war. Der Wunsch der Danziger Bevölkerung, wieder an das deutsche Mutterland angeschlossen zu werden, scheiterte am Verbot der Siegermächte. Welch tolle Demokratie…
Die deutsche Forderung nach dem Anschluss Danzigs an das Reich stellte später einen Hauptgrund für den Ausbruch des Krieges dar.
Westpreußen
Westpreußen wurde im Versailler Vertrag Polen zugesprochen und auch hier war die Lage ähnlich. Deutlich über die Hälfte der Bevölkerung bekannte sich zu Deutschland. Durch den Verlust von Westpreußen war die Provinz Ostpreußen komplett abgetrennt vom Reich, ein untragbarer Zustand. Dies war verständlicherweise ein weiterer Grund, warum Deutschland friedlich über einen Anschluss Ostpreußens an das Reich verhandelte.
Schließlich waren auch alle Verkehrsverbindungen nach Ostpreußen Polens Kontrolle unterworfen. Nachdem Polen mit der vollständigen Sperrung der Eisenbahnlinien drohte, entwickelte Deutschland die Idee einer exterritorialen Eisen- und Autobahnverbindung durch Westpreußen nach Ostpreußen. Nun begannen Verhandlungen zwischen Polen und Deutschland.
Deutschland kam Polen sehr sehr weit entgegen, zum Beispiel machten sie den Vorschlag, die polnischen Gebietserwerbungen in Oberschlesien, Westpreußen und Posen als endgültig anzuerkennen. Währenddessen arbeitete Polen aber bereits an ganz anderen Dingen. Im Februar 1939 wurden die Leitlinien für einen möglichen Krieg gegen Deutschland herausgearbeitet.
Auch Frankreich und Großbritannien machten keinen Hehl daraus, nicht nur auf der Seite Polens zu stehen, sondern gingen sogar noch deutlich weiter und das nicht nur einmal. So sagte beispielsweise Winston Churchill, dass die deutsche Wirtschaft vollkommen zusammengeschlagen werden soll. Nach weiteren polnischen Aggressionen in den Folgemonaten und trotz deutscher Versuche zur Deeskalation kam es dann zu einer der blutigsten Auseinandersetzungen in der Geschichte der Menschheit.